Akzeptanz first!

Ausgebremst, von außen … durch ein kleines Virus. Lockdown!

Die Chance im Scheitern ist für viele gerade ziemlich aufregend, eventuell aber auch zu aufregend. Wir reagieren verunsichert, geschockt, sind dabei lustig, heiter, posten tanzende Kirschblüten und versichern uns gegenseitig pausenlos, dass wir ok sind und „alles richtig machen“! Kinder lachen oft sehr laut, bevor sie spüren, dass sie Angst haben! Und das ist gut so!

Aber müssen wir wirklich pausenlos durchlächeln?

Bestimmt nicht! Viel wichtiger ist es, Ruhe zu finden, die innere Stimme zu Wort kommen zu lassen, und sich auf das zu besinnen, was in Krisen erfolgreich zu Lösungen geführt hat! In Zeiten gefühlter “Krisenfröhlichkeit“ und Selbstoptimierung und einer unglaublichen Datenflut, ist es durchaus auch erlaubt, Ängste zu haben, mal ratlos zu sein und zu akzeptieren, dass nicht alles gut ist. It´s ok, not to be ok! * Denn Gesundheit, Lagerkoller, wirtschaftliche Bedrohung und tausende von Statements im Netz machen eine Komplexität fühlbar und bedrohlich, die wir sonst immer durch Dauervollgas verdrängen.

Was bedeutet hier also „Akzeptanz“?

Sie ist wichtiger Baustein unserer Resilienz und Basis jeder Richtungsänderung im Fühlen, Denken und Handeln! Sie ist die Fähigkeit sehr schnell neue, oft unbequeme Situationen, als relevant anzuerkennen und sich der Zukunft zu öffnen! Sie bedeutet hinhören, Diversität wahrnehmen, Intuition zuzulassen Mut und Ängste auszuloten und loszulassen. Sie ist eine wichtige Fähigkeit sich selbst durch große Krisen zu führen! Und damit schafft sie Freiheit!

More data will not solve our problems …intuition could!**

ME, Hamburg 29.03.2020

Zitat:

*De Botton

**Dr. Penny Mealy

Mind the Progress

2019

Kongress zu Kreativität und Digitalisierung/ Hamburg Kreativgesellschaft

Intuition! Goldene Regeln für kreatives Empowerment

15.6.2019 16:00 – 17:00

Wie kann es uns gelingen – zwischen Überforderung und Unübersichtlichkeit einerseits sowie Impulskontrolle und Selbstoptimierung andererseits – Ruhe und Raum für Kreativität zu finden oder zu schaffen? Eine mögliche Antwort liegt in der Stärkung unserer inneren Stimme, unserer Intuition! Als Gegenpol zur Vermessung der Welt und den exakten Wissenschaften sorgt die Rückbesinnung auf unsere Intuition mitunter auch für Skepsis. Biografische Neuerfindungen und Innovationen in Wirtschaft und Forschung aber sind ohne die Genialität intuitiver Richtungswechsel in Entwicklungsprozessen gar nicht vorstellbar.

In seiner Breakout Session vermittelt Matthias Eitner Wege zur Beschreibung der inneren Stimme, der Intuition – Wegweiser in einer komplexen Realität!

BREAKOUT SESSION Sie entscheiden! In den interaktiven Breakout Sessions diskutieren, reflektieren und arbeiten die Kongressteilnehmer/innen in überschaubarer Runde zu unterschiedlichen Themen unter dem Leitgedanken „Facing Complexity“. Die Sessions finden parallel an verschiedenen Orten in den beiden Kongresshallen statt.

DATUM 15.6.2019

UHRZEIT 16:00 – 17:00

ORT Salon

 

 

My smart Phone…

Macht mich mein Smartphone glücklich? Ich weiß es manchmal nicht.

Computer, zunächst wie aus den erweiterten „Maschinenbaukästen kleiner Jungs“ entstandene neue Spielzeuge, wurden seit ca. 1840 immer komplexer und leistungsfähiger. Das bisheriger i-Tüpfelchen dieser Entwicklung ist ein kleiner Rechner, der zu Unrecht noch die Bezeichnung Phone trägt, denn das kann er leider oft nicht mehr wirklich. Aber smart ist er und hat unser Leben auf den Kopf gestellt!

„Digital“ steht oft immer noch für Zukunft, Modernität und Jugend an sich, gehe diese doch wie naturgegeben damit um und steuere somit in eine „glänzende“ Zukunft! Ursache und Wirkung vermischen sich da, denn Technik ist lediglich Materie, der Umgang mit ihr verändert aber unter Umständen folgenreich unser Verhalten. Der „digital nativ“ hat durch seine spielerische Herangehensweise da zunächst einen Vorteil im täglichen Gebrauch, was aber nicht komplex genug sein Leben und das Empfinden in dieser Transformation beschreibt.

Mich traf dieses Thema während einer Coaching Tagung meines Ausbildungsinstituts an der Humboldt Universität zu Berlin im Mai 2018. Der kollektive Schock, die digitale Transformation als Beratungsthema völlig verschlafen zu haben, wog schwer. Plötzlich schwebte eine „neue“ Gefahr im Raum, die digitale Revolution. Der Kongress erstarrte und ich war nur erstaunt, lag doch die Revolution bereits hinter uns! Lebenswelten klafften offensichtlich weit auseinander.

Das anbiedernde Zitat einer älteren Kollegin, der Cortex würde sich doch wohl der Technik anpassen, ließ mich aufhorchen. Sicherlich könnte er das …. in zwei Millionen Jahren vielleicht! Aber sicherlich nicht in erlebbarer Zeit jetzt existierender Generationen. Wahrscheinlicher wäre da sogar das Auftauchen einer neuen Spezies. Wie damals im Neandertal, aus dem niemand über die Behringstraße nach Amerika kam, denn das Stammhirn seiner Bewohner war zwar riesig wie ein Brot, aber das Stirnhirn fehlte, das für Willensbildung und somit für Strategie zuständig ist und nun sehr geholfen hätte. Der Reiseradius schnell begrenzt, und erst der Homo Sapiens schaffte diese Wanderung! *

Wenn also die Evolution nicht der geeignete Begleiter in der digitalen Transformation ist, was hilft dann? Gehen wir einen Schritt zurück und schauen auf die industrielle Revolution, das erste Maschinenzeitalter, eine Zeitenwende, die bis heute wirkt. Der zeitgemäße Verfall alter Glaubenssätze und Strukturen schafft immer Vacui, die große Desorientierung nach sich ziehen. Weltbilder, Regierungen und Glaubenssätze, alles geriet ins Wanken. Fließband, Gewerkschaften, Sozialsysteme … im Streit errungen, bewegte Zeiten. Von diesen Erfahrungen können wir heute lernen.

Denn neue gesellschaftliche Phänomene fordern Bewusstsein, wenn sie allgemeine Relevanz und Akzeptanz erringen wollen. Umwelt, Mode, und Konsum spiegeln diese veränderten Perspektiven, erzwingen immer wieder einen lebhaften Diskurs. Für die digitale Welt gilt das genau so, denn technischer Fortschritt ist immer auch Vision, die Sehnsucht nach Veränderung, nach Morgen. Verhalten zu reflektieren und Bewusstsein zu bilden, entsteht dann durch empirische Erfahrung mit dieser Technik, ist natürlicherweise generationsübergreifend und wird dadurch sehr unterschiedlich bewertet. Das schwankt zwischen “früher war alles besser“ und „chill mal“. Jetzt kommt der große Moment der „digital adopters“, denn positive Distanz zu einem Medium ist hilfreicher Kontrapunkt zu ihrer grenzenlosen Nutzung. Diese Pole ermöglichen wechselseitiges Lernen, fordern Kommunikation auf allen Ebenen!

Utopien helfen an dieser Stelle Zukunft zu denken, denn sie potenzieren die in der Gegenwart bereits vorhandene Denkansätze und setzen dadurch Impulse, die Gedankenprozesse in die Zukunft zu lenken. Ihr Inhalt ist im Kern oft kritisch, aber als Beschreibung einer suboptimalen Gegenwart überaus wertvoll. **

Glück ist für mich deshalb vor allem Möglichkeiten zu haben, Zukunft zu gestalten, gemeinsam mit anderen. Und ja, dabei ist mein Smartphone mir oft eine Hilfe. Und zum Glück hat es einen Knopf!

Fazit: Die digitale Transformation ist eine stille Revolution, völlig geruchsfrei, und ihre Folgen werden oft noch nicht mit ihr in Verbindung gebracht. Sie begann als Spiel ohne Regeln und erst neue Generationen werden diese bilden, ob sie wollen oder nicht. Fortschritt ist völlig wertfrei. Er schreitet einfach fort, das ist so seine Art. Er steht nicht in der Warteschlange und seine Qualität liegt in unserer Hand!

Kommunikation hilft an dieser Stelle, und wo die nicht klappt, helfen Berater, Trainer und Coaches!

ME, Hamburg, 14.08.2018

Zitate:

*(Prof. Gertrud Teuchert- Noodt)

**(Thomas Morus 1516, England / Utopia)